Aktives Darmmanagement bei Darmentleerungsstörungen
Die transanale Irrigation, kurz TAI, unterstützt bei einer eingeschränkten Bewegung im Darm (Peristaltik), reguliert die Darmtätigkeit bei Verstopfung (Obstipation) und beugt einem unbewussten, unkontrollierten Stuhlverlust (Stuhlinkontinenz) vor. Insbesondere bei einem chronischen Krankheitsbild verleiht die transanale Irrigation ein neues Lebensgefühl und schenkt Kontrolle in einem Bereich, in dem viele Patienten vorher keine Kontrolle hatten. Dies trifft beispielsweise auf Spina bifida Erkrankte zu. Für ein aktives Darmmanagement mittels TAI stehen verschiedene Komplett-Systeme zur Verfügung. Welche Systeme es gibt für die Darmirrigation und weitere Informationen rund um das Thema TAI bei Verstopfung und Stuhlinkontinenz erhalten Sie hier.
Die modernen Komplett-Systeme für die Anwendung der transanalen Irrigation bedienen sich unterschiedlicher Funktionen. Der Patient hat dabei die Wahl bei der Darmirrigation zwischen der Anwendung mit einem Konus oder einem Ballonkatheter. Bei der letzteren Variante können auch Patienten mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten in den Händen und Fingern die transanale Irrigation selbstständig anwenden. Egal welche Methode jedoch zum Einsatz kommt, es ist wichtig, dass der Anwender selbstständig sitzen kann. Schließlich wird der Rektalkatheter im Sitzen eingeführt, Wasser eingelassen und anschließend erfolgt die Darmentleerung. All dies findet auf der Toilette statt.
Die Vorteile dieser Methode zur Darmentleerung sind vielfältig. Einerseits kann auf andere Inkontinenzhilfsmittel weitestgehend verzichtet werden, auch erhält der Patient ein neues Gefühl von Eigenständigkeit trotz chronischer Verstopfung oder Stuhlinkontinenz. Sozialer Rückzug muss nicht sein. Freiheit, Selbstständigkeit und die Teilnahme am sozialen Leben lassen sich mit dem Einsatz von TAI zurückerlangen.
Die wichtigsten Produkte für die Durchführung von TAI kommen aus dem Hause Coloplast, Qufora und Wellspect.
Das Coloplast Peristeen System ist speziell für das selbstkontrollierte Darmmanagement entwickelt worden. Diese umfasst auch die LARS-Patienten nach Stoma-Rückbildung. Die Anwendung für den Darm erfolgt selbstständig oder mit fremder Hilfe. Des Weiteren hat der Patient hier die Wahl zwischen dem Peristeen® Ballon oder einem Konuskatheter, je nach Vorliebe und Fähigkeiten.
Qufora bietet als Einstiegsprodukt das Qufora IrriSedo MiniGo, die als einfache Lösung die ersten Schritte beim Anwenden der transanalen Irrigation ermöglicht sowie als Produktlösung für unterwegs genutzt werden kann. Darüber hinaus bittet Qufora ebenfalls Rektalkatheter mit Ballon oder mit Konus.
Das Wellspect Navina System für die Darmirrigation bietet ebenfalls eine leicht zu erlernende, intuitive Anwendung und verfügt neben einer manuellen auch je nach Ausführung über eine elektronische Kontrolleinheit. Je nach Größe ist auch ein Darmmanagement mittels Darmirrigation für Kinder realisierbar.
* Erforderlich